OGV feiert 75-jähriges Jubiläum

Text und Titelbild: Doris Weber

Wie der Obst- und Gartenbauverein Lauchheim mit frischen Ideen Generationen verbindet und Gemeinschaft stärkt: Alt und jung zusammen, stets aktiv in der Natur. 

Lauchheim 

Die Nachkriegsjahre brachte die Menschen zusammen. Eine Kartoffelkäfer- und Engerling-Plage zog über das Land und eine Hungersnot war zu befürchten. Um den gefräßigen Schädlingen beizukommen, suchten viele Freiwillige und ganze Schulklassen die Felder nach ihnen ab. Die Bedrohung war dramatisch. Aus der Notwendigkeit gegen die Schädlinge vorzugehen, entstand so am 12. Februar 1947 der Obstbauverein Lauchheim.

Soweit zu den ersten Zielen eines Vereins, aus dem schließlich der Obst- und Gartenbauverein Lauchheim e.V. (OGV)  hervorging. Im Wandel der Zeit haben sich die Aufgaben geändert. „Heute sind wir bestrebt, der interessierten Bevölkerung das Thema Obst- und Gartenbau näher zu bringen“, sagt Vorstand Alfred Vetter im Gespräch mit der SchwäPo. Thematisiert würden der Anbau von Bio-Obst und -Gemüse im eigenen Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse, eine insektengerechte Gartengestaltung sowie trockenheitsverträgliche Stauden.

Eine gute Basis bietet die Gartenanlage am Röttinger Bach, die rechtzeitig zum 50-jährigen Vereinsjubiläum im Jahr 1997 eingeweiht werden konnte. Dort lädt der OGV alljährlich bei einer Hocketse zum gemütlichen Beisammensein ein und es gibt Informationsstände sowie Einblicke in die obst- und gartenbaulichen Tätigkeiten der Mitglieder.

Über das Jahr verteilt finden zahlreiche Aktionen statt, wie der kommunale Obstbaumschnitt, Schnittkurse, Gartenbesuche bei Vereinsmitgliedern, interessante Vorträge oder der Blumenschmuckwettbewerb. Beliebt sind auch die Vereinsausflüge, die von Jung und Alt gleichermaßen gut angenommen werden.

„Ein wichtiger Teil unserer Vereinsarbeit sind die „Frechen Früchtchen“, so Vetter, der davon weiß, wie sich die Gruppe im Jahr 2006 gefunden hat. „Die Idee einiger engagierten Mitglieder war, das Interesse der Kinder und Jugendlichen an der Natur zu wecken und zu erhalten.“ So gebe es zu unterschiedlichen Sachgebieten verschiedenste Aktionen. Im Frühjahr werde gesät oder gepflanzt und im Herbst stehe die Ernte an. „Dann wird aus den geernteten Früchten, sei es Obst oder Gemüse, etwas gekocht oder gebacken.“

Mit ein Höhepunkt ist das Mahlen und Pressen von reifen Äpfeln oder Quitten. Nicht selten hilft der 85-jährige Horst Engel dann an der vereinseigenen Saftpresse mit. Wir fragen, warum er das macht. „Mir war es schon immer wichtig, den jungen Menschen eigene Erfahrungswerte zu übermitteln und Wissen weiterzugeben“, so der Senior.

Vetter freut‘s: „Damit leben wir generationenübergreifende Gemeinschaft und stärken die Jugendarbeit.“ Nicht zuletzt resultierten daraus schon viele erste Preise und Auszeichnungen bei landesweiten Wettbewerben des  Landesverbandes.

Inzwischen zählt der OGV über 250 fleißige Mitglieder und ein Jubiläum steht an. „75 Jahre – für die Menschheit eine kleine Zeitspanne, für einen Verein ein großer Schritt.“ Das soll gebührend gefeiert werden durch ein besonderes Fest am 08. und 09. Oktober 2022 verbunden mit dem Kreisobst- und Gartenbautag in der neuen Alamannenhalle.

Das Programm in Kurzfassung:

Eröffnung ist am Samstag, den 8. Oktober um 17.30 Uhr. Ab 19 Uhr findet ein Schwäbischer Festabend mit Mundartautor, Humorist und Gärtnermeister Wilfried Albeck statt. Für musikalische Unterhaltung sorgt „Akustik.3“. Anmeldungen für ein Schwäbisches Buffet vom Landgasthaus Kreuz Dirgenheim bis zum 30. September unter (07363) 3663 oder (07363) 3535 erbeten. Am Sonntag, 9. Oktober werden von 10 bis 18 Uhr die Ausstellungsbeiträge präsentiert, es gibt Mittagstisch, Kaffee und Kuchen, eine Apfelsortenbestimmung sowie Vorstellung der Jugendbeiträge.

 

Die „Frechen Früchtchen“ des OGV Lauchheim haben schon viele Preise abgeräumt. Rekordverdächtig ist auch deren XXL-Bank. © Privat

 

Das Apfelsaftfest ist ein absolutes Highlight. © Privat
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